Relevante Anlageklassen
Autor: Malte Wilts
Aktualisiert: 29.09.2025
Inhalt
Märkte für Wertpapieranlagen
- Alle Anleger müssen 2 Anlageziele im Auge behalten: Sicherung der Liquidität und Erhalt der Kaufkraft während des Zeitraums der Geldanlage
- Daher empfiehlt es sich, bis zu einer gewissen Größenordnung nur auf Anlageprodukte zurückzugreifen, die in Wertpapiere investieren, damit im Notfall alle Geldanlagen zur Verfügung stehen.
- Wertpapiere werden jeden Tag von einer großen Anzahl von Marktteilnehmern gehandelt und damit bewertet, so dass die jederzeitige Verfügbarkeit zu einem fairen Preis ermöglicht wird.
Anlagemärkte mit schneller Verfügbarkeit
- Auf dem €-Geldmarkt handeln Banken eigene Schuldverschreibungen in € außerhalb einer Börse untereinander. Die Höhe des Geldmarktzinssatzes orientiert sich regelmäßig am Einlagenzinssatz der Europäischen Zentralbank (EZB), weil die Banken überschüssige Liquidität bei der EZB risikolos "parken" können. Der Einlagenzins der EZB richtet sich nach deren Inflationserwartung. Somit korrespondieren die Ziele der EZB zur Vermeidung der Geldentwertung mit dem Kaufkrafterhalt des Privatanlegers.
- Diesen Einlagenzinssatz, zu dem die Banken die Bankeinlagen ihrer Kunden risikolos bei der EZB "parken" können geben sie an ihre Kunden für deren Giro-, Tages-, Festgeldkonten, Sparbuch etc. wegen der eigenen Gewinnerzielungsabsicht aber nur gemindert weiter.
- Auf dem Rentenmarkt nehmen Staaten mittel- oder langfristig Kredite auf, in dem sie Kreditverträge als Wertpapiere an die Börse bringen. Die Zinssätze für mittel- und langfristige Rentenpapiere der BRD orientieren sich an den jeweiligen Inflationserwartungen.
- Unternehmens- und Wandelanleihen sind verbriefte Kredite von Unternehmen oder Banken wie z. B. BMW oder Deutsche Bank. Ihre Wertentwicklung wird sowohl von den Inflationserwartungen der Rentenmärkte als auch von den Konjunkturerwartungen der Aktienmärkte bestimmt. Damit haben sie einen hybriden Anlagecharakter.
- Aktien sind Beteiligungen an Unternehmen, die häufig an einer Börse gehandelt werden. Sie verbriefen Stimm- und Dividendenrechte und eine Beteiligung am Veräußerungserlös. Aktienkurse werden vornehmlich durch die Konjunkturerwartung bestimmt.
- Edelmetallmärkte umfassen die Rohstoffmärkte für vornehmlich Gold, Silber und Platin. Ihr Einsatz als Finanzanlage rührt aus ihren perfekten Wertaufbewahrungseigenschaften, der Korrosionsbeständigkeit und der begrenzten Vorkommen her. Mit diesen Eigenschaften fungierte insbesondere Gold bis zur Aufgabe des Bretton-Woods Abkommens 1971 als Währung bzw. Währungsabsicherung.
Tipp:
- Bis zu einem 6-stelligen Betrag sollte Kapital in Wertpapiermärkten gehalten werden. Erst darüber sollten andere Renditeobjekte in Betracht gezogen werden.
- Reduzieren Sie den Bestand an Bankeinlagen weitgehend, weil diese systembedingt nicht in der Lage sind, das Ziel des Kaufkrafterhaltes zu erreichen.
- "Aus unserer Sicht zeigt das Halten von Bankeinlagen eine maximale Interessenlosigkeit am eigenen Geld."
Synonyme
In der Literatur und bei Suchanfragen bei Google finden sich folgende Ausdrucksweisen mit gleichbedeutenden Antworten, wobei auf den unterschiedlichen Umfang der Anlagebegriffe nicht explizit abgestellt wird. Es geht eher um die Aussage des Magischen Dreiecks.
- Magisches Dreieck der Geldanlage
- Magisches Dreieck der Vermögensanlage
- Magisches Dreieck der Kapitalanlage
- Magisches Dreieck der Finanzen
Einen Link zur Abgrenzung der Begriffe Geldanlage, Vermögensanlage, Kapitalanlage und Finanzen finden Sie unter weiterführende Artikel
Anlagekriterien
Die 3 wichtigsten Kriterien bei der Auswahl von Finanzprodukten sind:
- Liquidität betrachtet die Verfügbarkeit eines Finanzproduktes. Die jederzeitige Aufrechterhaltung der Liquidität eines Finanzhaushaltes, ob Unternehmen oder Privatperson, ist das wichtigste Kriterium bei der Geldanlage. Es steht unseres erachtens nach daher an der obersten Spitze des Dreiecks. Wir werden darauf noch im Rahmen des Artikels Anlageziele eingehen.
- Risiko steht für die Summe der Risikoarten, die einem Finanzprodukt innewohnen und die sich im Risiko von Preisschwankung oder dem Risiko des Totalverlustes widerspiegeln.
- Rendite steht für die Summe der Preis- und/oder Ertragspotentiale eines Finanzproduktes.
Risiko und Rendite sind zwei Seiten einer Medaille. Nur wer Risiken eingeht kann Rendite erwarten und umgekehrt. Daher sollten unseres erachtens nach Risiko und Rendite an den unteren Spitzen des Magischen Dreiecks, sozusagen gleichgewichtet, angesiedelt sein.
Aussage
Das Magische Dreieck besagt...
- dass wer maximale Rendite haben möchte, entsprechende Risiken eingehen muss und damit eine jederzeitige Verfügbarkeit mit Verlusten einhergehen kann.
- dass wer jederzeitige Verfügbarkeit wünscht, keine Risiken eingehen kann und damit auch nur eine entsprechend geringe Rendite erwarten kann.
- dass wer kein Risiko eingeht, keine Rendite erzielen kann, aber regelmäßig eine hohe Verfügbarkeit des Geldes hat.
Bedeutung
- Das Magische Dreieck ist deshalb magisch, weil der Zusammenhang unumstößlich ist, da es kein Finanzprodukt und keinen Anlageprozess gibt, der diesen Zusammenhang außer Kraft setzt.
- Jegliche Anlageentscheidungen müssen innerhalb des Magischen Dreiecks mit entsprechenden Kompromissen getroffen werden.
- Jeder Anleger sollte den Zusammenhang des Magischen Dreiecks verinnerlicht haben, um eigene Anlageentscheidungen kompetent treffen zu können oder Anlagevorschläge eines Produktvermittlers in Bezug auf die eigenen Anlageziele reflektieren zu können.
- Die Bedeutung ist in Bezug auf Finanzen so zentral, dass sie sich neben der Geldanlage auch auf Finanzierungs- und Versicherungskonzepte und damit auf die gesamte Finanzberatung ausdehnen lässt.
- In dieser Erkenntnis haben wir das Magische Dreieck in den Namen unserer Firma und unseres Dachfonds mit dem Kürzel M3 aufgenommen.
Weiterführende Artikel
Tipp
Erweitern Sie nicht leichtfertig die Anzahl der Anlagekriterien, um z. B. "Steuern sparen" im Rahmen von Kapitalversicherungen aller Art, da
- die Komplexität der Finanzprodukte
- die Kompromisse einer Anlageentscheidung und
- die Abhängigkeit von Dritten
dauerhaft zunehmen.